Warum ist Lernen für wirksame Arbeit so wichtig, Karla?

Damit Arbeit wirksam ist und bleibt, müssen wir immer wieder dazulernen. Unsere Kollegin und Lern-Expertin Karla Kritzler erklärt in unserer heutigen Coffee Break, warum kontinuierliches Lernen für Unternehmen und Mitarbeitende so wichtig ist und wie wir Organisationen dabei unterstützen können.

Karla, warum ist Lernen für wirksames Arbeiten so wichtig?

Lernen ist für wirksames Arbeiten wichtig, da wir uns nicht mehr darauf verlassen können, dass das, was heute gilt, morgen noch von Relevanz ist. Dazu befinden wir uns in einer zu schnelllebigen Zeit. Ständige Anpassung und somit auch stetiges Lernen ist gefragt, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Warum sollten Unternehmen in das Thema Lernen investieren?

Die Investition in das Thema Lernen ist eine Investition in die Mitarbeitenden. Sie sind am Ende der entscheidende Erfolgsfaktor und gewährleisten die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

Wie kann man als Unternehmen Lernen fördern?

Unternehmen fördern das Thema Lernen, indem sie es auf ihre Agenda schreiben. Das heißt konkret: Lernen sollte als strategisches Ziel definiert werden, Führungskräfte sollten es vorleben, man sollte den Mitarbeitenden den nötigen Freiraum dafür geben und sie zum Lernen motivieren. Es muss eine Kultur des Lernens gefördert werden.

Wie hat sich das Lernen verändert und wie sieht die Zukunft des Lernens aus?

Früher wurde eher fremdbestimmt gelernt. Arbeitnehmer:innen haben sich also einfach berieseln lassen, haben Lerninhalte einfach konsumiert oder darauf gewartet, dass der Arbeitgeber einem schon sagt, welche Schulung zu besuchen ist. Danach hat man ein paar Tage bei der Schulung oder dem Seminar verbracht, gerne in einem Hotel mit Konferenzraum, und ist dort mit dem Gießkannenprinzip regelrecht mit Input überschüttet worden, welcher aber nicht immer den eigenen Bedürfnissen gerecht wurde.

Heute sollte das Lernen innerhalb des Jobs selbstbestimmt, selbstverantwortlich, selbstinitiiert und selbstorganisiert sein. Lernen findet immer und überall statt, durch kurze Lernnuggets, digital und im Austausch mit anderen. Dabei ist es wichtig, dass das Lernen bedürfnisorientiert erfolgt. Es muss abgestimmt sein auf das, was ich gerade brauche. Außerdem ist in das Lernen heute eine ordentliche Portion Selbstreflexion integriert.

Welche Herausforderungen gibt es für die Unternehmen?

Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, dem Lernen – bei all den anderen Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen – den nötigen Freiraum zu verschaffen. Das heißt: Den Mitarbeitenden die Eigenverantwortung klarzumachen, die sie mitbringen müssen. Die richtigen Angebote für Mitarbeitende zu schaffen sowie die Aktualität und Relevanz aufrechtzuerhalten. Und den Fokus zu setzen – gerade wegen des Überflusses an Informationen und Angeboten.

Wie arbeiten wir mit Unternehmen beim Thema Lernen zusammen?

Das Lernen denken wir bei allen Projekten mit. Dabei müssen wir nicht explizit zum Thema Lernen beauftragt sein. Es geht vielmehr darum, dass das Unternehmen und damit die Projektmitglieder und Mitarbeitenden dazulernen. Denn dazulernen bedeutet auch, wirksamer zu werden. Quasi Hilfe zur Selbsthilfe. Bei allem, was wir tun.

Wenn es doch konkreter wird, unterstützen wir dabei, digitales, agiles oder auch New Learning im Unternehmen zu etablieren. Wir verschaffen uns also einen Überblick darüber, was es bereits im Unternehmen gibt, wodurch sich die Lernkultur auszeichnet, was die konkreten Bedürfnisse sind, erarbeiten gemeinsam ein Zielbild und Konzept und gehen mit ausgewählten Formaten, Inhalten und Tools bedürfnisorientiert in die Organisation. Es geht dabei vor allem darum, die Haltung und das Mindset der Mitarbeitenden dahingehend zu bewegen, Lernen als etwas Alltägliches anzusehen, das in der eigenen Verantwortung liegt.

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