Was bedeutet Nachhaltigkeit für unsere Arbeit, Christiane?

Immer mehr Unternehmen schreiben sich das Thema “Nachhaltigkeit” auf die Fahne. Auch wir von St. Oberholz Consulting gestalten unsere Prozesse und unsere Arbeit so nachhaltig wie möglich. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich für uns? Und wie beeinflusst man nachhaltig das wirksame Arbeiten? Unsere Kollegin Christiane, Expertin für Sustainable Business Management, gibt Antworten.

Christiane, was bedeutet Nachhaltigkeit bei der Arbeit und im Office?

Übergreifend bedeutet Nachhaltigkeit ja erst einmal, dass wir nicht alle wild drauf los “leben” – konsumieren, essen, verreisen usw. – sondern dass wir unser Handeln auch immer dahingehend hinterfragen, welche Auswirkungen es auf unsere Umwelt und unsere Mitmenschen hat. Wenn ich das auf die Arbeit beziehe, bedeutet es, dass es nicht darum geht, einen Job einfach nur zu erledigen, um ein Häkchen auf die To-Do-Liste setzen zu können, sondern dass ich auch immer wieder reflektiere, was die Arbeit mit mir, mit meinem Team, den Dienstleistenden und natürlich mit den Kundinnen und Kunden macht.

Wann ist ein Job denn nachhaltig?

Man kann Aufgaben bekanntlich so oder so erledigen. Beliebt ist heutzutage die Kombination aus „gut, schnell und billig“. Aber dieser unsägliche Dreiklang kann schlichtweg nicht funktionieren, ohne dass irgendwas oder irgendwer auf der Strecke bleibt. Sobald ich einen qualitativen Anspruch an mich bzw. meine Aufgabe habe, wird der Nachhaltigkeitsaspekt quasi von allein mitberücksichtigt. Denn dann geht es mir nicht mehr nur darum, etwas erledigt zu bekommen, sondern ich versuche, von A bis Z alle Aspekte, die mit einer Aufgabe einhergehen, zu berücksichtigen und den Prozess als Ganzes so zu gestalten, dass alle zufrieden sind – nicht nur der Kunde.

Wie setzt St. Oberholz Consulting das Thema Nachhaltigkeit um?

Da wir als Beratung überwiegend remote arbeiten und nach unserer Gründung Corona-bedingt kaum reisen konnten, betrachten wir das Thema Nachhaltigkeit in erster Linie vom sozialen Aspekt her. Wir haben uns schon zu Gründungszeiten – alle gemeinsam – damit beschäftigt, wie wir arbeiten wollen, was uns wichtig ist, wie wir aufeinander achtgeben usw. So haben wir eine Struktur geschaffen, die auch in Zukunft tragfähig ist und niemanden außen vor lässt. Wir tauschen uns regelmäßig im 2-Wochen-Rhythmus zu internen Organisationsfragen aus, denn auch gut funktionierende Prozesse können immer noch weiterentwickelt werden. Aber auch ökologische und ökonomische Themen stehen mit auf unserem Nachhaltigkeitsplan, wie z.B. der Umgang mit Geschäftsreisen oder die Auswahl unserer Dienstleistenden. Außerdem sind wir seit 2023 ein B-Corp-zertifiziertes Unternehmen.

Was genau bedeutet die B-Corp-Zertifizierung für St. Oberholz Consulting?

B-Corp ist ein internationales Zertifikat, das von der Non-Profit-Organisation B Lab vergeben wird. Es bewertet die soziale, ökologische und ökonomische Gesamtleistung von Unternehmen. Wir haben uns für eine Zertifizierung entschieden, weil wir unserem Handeln bzw. unserem Denken Taten folgen lassen wollen. Allein das Assessment zum Einstieg, ein Online-Fragebogen mit gut 200 Fragen zu Themen, wie Unternehmensführung, Mitarbeitenden, Community, Umwelt und Kunden, hilft sehr dabei, die eigene Nachhaltigkeitsstrategie zu hinterfragen und zu verbessern. Mit der finalen Zertifizierung gehen wir eine bindende Verpflichtung ein, nachhaltige Praktiken auf allen Unternehmensebenen zu etablieren und die Wirtschaft im positiven Sinne mit zu verändern.

Warum ist Nachhaltigkeit für wirksames Arbeiten so wichtig?

Wirksames Arbeiten entsteht dann, wenn Menschen in ihre Kraft kommen, wenn man ihnen etwas zutraut, sie selbstbestimmt entscheiden können – und vor allem, wenn man sie ernst nimmt. Auch das hat mit Nachhaltigkeit zu tun, dass ich den „Wert“ meiner Angestellten bzw. Kolleginnen und Kollegen erkenne. Den Wert als Mensch wohlgemerkt, nicht als Arbeitskraft. Da, wo sich Menschen wohl und wertgeschätzt fühlen, wird viel mehr entstehen und Wirksamkeit erzeugt.

Welche Tipps zur Nachhaltigkeit lassen sich generell immer schnell und einfach umsetzen?

Auf der „kleinen Ebene“ gibt es bestimmt vieles, was man innerhalb weniger Wochen verbessern kann, um Umwelt und Ressourcen zu schonen. Mein Tipp wäre, einfach mal mit dem Schlagwort Nachhaltigkeit im Hinterkopf durch das Büro zu gehen oder einen normalen Arbeitsalltag Revue passieren zu lassen: Muss die Kantine Plastikbecher anbieten? Kann man die Stand-by-Geräte zumindest am Wochenende nicht mal komplett runterfahren? Beziehen wir eigentlich sogenannten Ökostrom? Sollte ich meine Kollegin mal fragen, wie es ihr mit ihrem Projekt gerade geht? Vieles kann man selbst umsetzen. Bei größeren Themen sollte man sich Verbündete suchen und die Vorschläge beim Management einbringen. Kurz gesagt: einfach anfangen – jeder Schritt zählt!

Wer das Thema aber größer angehen möchte, dem würde ich raten, eine professionelle Beratung mit einzubeziehen, um eine für das Unternehmen maßgeschneiderte Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln, die dann bestenfalls sogar im Business Case mit verankert wird. Der Schritt lohnt sich. Es kann mühselig und anstrengend sein, sich ernsthaft und tiefgreifend mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Aber das positive Gefühl, an einer anderen und besseren (Arbeits)Umgebung mitzuarbeiten, überwiegt – ganz sicher.

SEE ALL NEWS